Der Tauchgang ins Unbewusste trifft sich im Werk von David Lynch stets mit der Erkundung der Mittel für diese Unternehmung – im Fall des Regisseurs sind es selbstredend filmische Mittel. Schließlich ist das Medium für diesen spirituell angefixten Meister des Abgründigen und Mysteriösen, mit dem er nebenbei auch seinen eigene ungelösten inneren Knoten aufdröselt und die ihm selbst innewohnenden seelischen Vertiefungen auslotet, nach seinem Filmstudium und einem ersten kommerziellen Erfolg mit Eraserhead längst der Film – wobei ihn mit dem Studiosystem Hollywoods durchaus eine Art Hassliebe verbindet. All diese Elemente, gepaart mit einem phantastischen Ensemble um Laura Dern und den üblichen lynchesken Versatzstücken, die aus dem Setting eines Mystery-Thrillers einen typischen Lynch-Film machen, kommen in seinem bislang letzten großen Spielfilm Inland Empire zum Tragen.
Lynch entfaltet ein Vexierspiel à la carte um eine eine einstmals gefeierte Schauspielerin (Laura Dern), die für die Hauptrolle im neuen Film von Regisseur Kingsley Stuart (Jeremy Irons) engagiert wird. Bald kommt heraus, dass es sich um den Remake eines nie fertiggestellten Films handelt, dessen Produktion von rätselhaften Todesfällen überschattet wurde. Fiktion und Realität, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschwimmen … Und gerade das kann man in der restaurierten Fassung ganz besonders deutlich sehen.
WF