Die Hände am Lenkrad, das Fenster geöffnet, den Ellenbogen im Fahrtwind und aus dem Radio ein Lied von Weite und Sehnsucht. So klischeebehaftet dieses Bild auch sein mag, man fällt doch immer wieder zu gerne drauf rein. Ob in der Literatur – mit Homers „Odyssee“ und Jack Kerouacs „On The Road“ als bekannte Beispiele – oder im Film: Eine Reise erzählt oft die besten Geschichten. Und obwohl das Kino schon etliche Stunden auf der Straße verbracht hat und reich ist an poetisch gefilmten Rückspiegeln, melancholischen Fahrtgesichtern und deepen Highway-Gedanken aus dem Off, so sind es doch eben die Storys, die neben den Straßen passieren, die diese Filme ausmachen. Sei es die verhängnisvolle Begegnung an der Tankstelle, der auf dem Parkplatz ausgetragene Streit, die Nacht im schummrigen Motel oder das Schicksal, das in einer Transit-Stadt lauert. Roadmovies wecken bei all dem einen vertrauten Impuls - dieses Ins-Auto-steigen-und-einfach-seinen-Problemen-davon-fahren-Wollen, das wohl alle kennen. Dass das weder im realen Leben noch in den zahlreichen Filmgeschichten klappt, ahnt man zwar schon, wenn man einsteigt, aber wer weiß, was einem auf der Reise so alles widerfahren wird. Bestimmt mehr, als wenn man zuhause bliebe.