"Panic Rooms sind gerade in exklusiven Neubauten groß in Mode." So erklärt es der schnöselige Makler, als er Meg Altman (Jodie Foster) ihre neue Wohnung zeigt, die sie mit ihrer Tochter Sarah (eine junge Kristen Stewart) beziehen will. Schon in diesen ersten, vermeintlich harmlosen Minuten, werden fast beiläufig die Fixpunkte einer brutalen Kriminalstory gedroppt, die sich im Panic Room und in Megs Wohnung in Manhattan nach und nach verdichten wird. Der Vorbesitzer der Wohnung war nämlich ein paranoider Geschäftsmann, um dessen Vermögen ein harter Kampf unter den Erben entbrannt ist. Das Problem ist aber vor allem: Einen Großteil seines Geldes konnte man bisher gar nicht finden.
Als Megs Wohnung von einer Gruppe Krimineller geentert wird und der Panic Room früher als erwartet zum Einsatz kommt, merkt man schnell, dass die Gangster über sehr genaues Wissen verfügen. Einer der Einbrecher, Junior (Jared Leto), ist nämlich ein Enkel des ehemaligen Hauseigentümers; ein weiterer, Burnham, arbeitet bei ebenjener Sicherheitsfirma, die Panikraum eingerichtet hat. Der dritte im Bunde – der maskierte und bewaffnete Raoul – wurde von Junior mitgebracht, ohne dass Burnham etwas davon wusste. Aus dieser Figurenkonstellation entwickelt Fincher mit großer Freude ein psychologisch packendes und bisweilen klaustrophobischen Kammerstück, das niemals langweilig wird. Was vor allem am großartigen und namhaften Cast, aber auch an der originellen Kameraführung und den intensiven Dialogen liegt. Trotzdem mäkelten viele, Panic Room sei überwiegend eine Zurschaustellung von Finchers Handwerk.
Viele erkannten auch Verweise auf das Werk Hitchcocks in Panic Room. Die Titelsequenz erinnert an Der unsichtbare Dritte, die Schlußmusik nimmt Motive von Bernard Herrmann auf. Trotzdem sagte Fincher in einem Interview, Hitchcock bedeute ihm nichts. „Man kann keinen Film machen, der in einem einzigen Haus spielt, mit einem Fenster, durch das man die Menschen in den Wohnungen gegenüber sieht, ohne sich auf Hitchcock zu beziehen. Jeder Film mit klassischen Suspense-Elementen ist ihm verpflichtet, weil er die führende Koryphäe auf dem Gebiet des Thrillers ist. Und so wie in Panic Room geht es auch bei ihm immer um Beobachtung und Interpretation. Man sieht etwas und zieht seine Schlüsse daraus - das Kino in seiner Urform.“
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