Wir geben es ja zu: Das Zusammenstellen der "Playlist danach" hat sich schon jetzt zu einer der Lieblingstätigkeiten unserer Redaktion entwickelt. Diesmal standen wir jedoch vor einer besonderen Herausforderung: Wie spinnt man die Stimmung und den Klang von Die Ferien des Monsieur Hulot nach?
Wer den Film noch nicht kennt (der möge das bitte schnell ändern): Die französische Produktion erscheint im Jahr 1953 und ist nach diversen Kurzfilmen der zweite abendfüllende Film von Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler Jacques Tati. Dieser spielt auch Monsieur Hulot, der hier sein Leinwanddebüt hat und später noch in weiteren Filmen Tatis auftauchen wird. Hulot verursacht bei seinen Ferien im bretonischen Saint-Marc-sur-Mer eine Turbulenz nach der anderen - auf entrückte liebenswerte Art, die nur manchmal verstört und meistens ein lautes, herzwärmendes Lachen auslöst. Der Film funktioniert größtenteils wie ein Stummfilm. Die Touristen sprechen nur wenig und in der Sprache ihres Herkunftlandes, und Monsieur Hulot selbt sagt nur hin und wieder seinen Namen. Tatis Hulot inspirierte später Loriot (der mal eine Szene aus dem Film nachspielte), Benny Hill (der einige Sketche in die 80er überführte) und Rowan Atkinson, der oft die Verwandtschaft von Mr. Bean und Hulot betonte.
Durch die besondere Machart des Films spielt die Musik natürlich eine wichtige Rolle. Die stammt vom französischen Jazz-Komponisten und -Pianisten Alain Romans und trifft die Stimmung des Films perfekt. Deshalb bildet sie den Anfang und den Abschluss unserer Playlist, für die jedes Team-Mitglied seine eigenen Assoziationen einfließen ließ. Duke Ellington ist bei uns zum Beispiel zu hören, weil in der Bahnhofszene ein paar Teenager seine Musik hören. Das jazzige Pianospiel haben wir über Mehldau, Esbjörn Svensson und Omer Klein in die Jetztzeit begleitet. Charles Trenet trifft die sehnsüchtige Stimmung eine Strandtages in Frankreich, zu Carla Bruni hätte Hulot sicher gerne mit der Martine getanzt, „Pingpong“ ist eine Verneigung vor einer der schönsten Szenen des Films und der „Ice Cream Man“ darf in einer Sommerplaylist natürlich ebenso wenig fehlen wie die Beach Boys.
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DK