Treibende Musik, eine sinnierende Stimme aus dem Off, ein Gesicht in Nahaufnahme – man sieht schon in den ersten Sekunden von Kleine Morde unter Freunden, der im Original Shallow Grave heißt, dass Danny Boyle hier jene Handschrift etabliert, die ihn nur wenige Jahre später zu einem der erfolgreichsten Regisseure Englands machen wird. "Wenn du deinen Freunden nicht vertrauen kannst, was dann?", ist eine Schlüsselfrage, die schon früh im Film etabliert wird – und deren Antwort für einige sehr blutige Szenen sorgen wird.
Zu Beginn des Films suchen die Ärztin Juliet Miller, der Buchhalter David Stephens und der Journalist Alex Law einen neuen Mitbewohner. Die Szenen mit den WG-Castings dazu genießen heutzutage geradezu Kultstatus, sind sie doch der Alptraum eines jeden Wohnungssuchenden. Ewan McGregor spielt dabei den arroganten, aber charismatischen Alex Law – und zeigt mehr als einmal das Haifisch-Grinsen, das später Trainspotting prägen sollte.
Als der neue Mitbewohner plötzlich tot in seinem Bett liegt, über einem Haufen voll Geld, lässt Boyle die Story genüsslich eskalieren, bis sich alle an die Kehle gehen. Eigentlich eine recht klassische schwarzhumorige Story – aber eben im Tempo eines Danny Boyle. Für das pointierte Drehbuch zeichnet sich übrigens John Hodge verantwortlich, mit dem Boyle ebenfalls noch Jahre lang weiterarbeitete.
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