The Outsiders von Francis Ford Coppola stammt ursprünglich aus dem Jahr 1983 – aber das Coming-of-Age-Drama ist ein Film mit einer spannenden Geschichte – und es kommt nun restauriert und in der längeren Schnittfassung mit dem Titel The Complete Novel ins Kino.
Alles geht zurück auf den Roman von Susan Eloise Hinton aus dem Jahr 1969 sowie auf den expliziten Wunsch kalifornischer Schüler:innen, deren Lehrerin dem Regisseur davon in einem Brief erzählt hatte. Erstaunlich, dass eine heute legendäre Kinoproduktion auf diese Weise zustande kam. Die Handlung spielt in den 1960er Jahren, die Probleme und Interessen der Heranwachsenden sind generationenübergreifend: Klassenunterschiede, popkulturelle Codes, Freundschaft und Liebe – in der Filmadaption fehlten zwar einige Elemente der Buchhandlung, dafür sorgte allein das Ensemble beim Publikum für Begeisterung. So fanden sich unter anderem Patrick Swayze, Tom Cruise, Rob Lowe, Matt Dillon, Emilio Estevez, Diane Lane und nicht zuletzt C. Thomas Howell in ihren Rollen mitten im Bandenkrieg zwischen den unterprivilegierten Greasers und den Snobs der Socs wieder.
Die Figuren tragen Namen wie Dallas, Sodapop, Ponyboy oder Cherry, und ihr Leben in Tulsa, Oklahoma ist von abwesenden Eltern und ständigem Kräftemessen geprägt. In einem neuen "Scene Breakdown"-Clip erklärt Coppola höchstpersönlich, wie er heute auf bestimmte Szenen des Films schaut und verrät, dass der Rumble im Regen zu seinen besten Einfällen und liebsten Filmsequenzen gehört. Eine etwas andere und längere Version dieser Ausführungen wird in ausgewählten Kinos vor dem Hauptfilm gezeigt werden.
Was hat The Outsiders zum Kultfilm werden lassen?
Dass Teile des berüchtigten 1980er-Jahre Brat Packs in The Outsiders und auch in der von Coppola und Autorin Hinton bereits während der Dreharbeiten gemeinsam konzipierten, folgenden Produktion Rumble Fish mitspielen, trägt viel zur Eighties-Glorie des Films und zur entsprechenden Patina des eigentlichen Sixties-Ambiente bei – diese Autos, Klamotten, Frisuren und Darsteller und außerdem der Soundtrack mit vielen Elvis-Songs vereinen einfach das Beste aller Welten! Zudem erlebte The Outsiders vor einem Jahrzehnt eine Renaissance, als Coppola die bereits erwähnte, um 23 Minuten längere Schnittfassung unter dem Titel The Complete Novel erstellte, da in der ersten Kinoversion wie gesagt einige Buchpassagen der Schere zum Opfer gefallen waren; passend dazu, wie es einem der Socs im Film mit dem Taschenmesser ergeht.
Die Nachricht, dass The Outsiders – The Complete Novel in bestechender Qualität und sogar mit einem "Vorwort" von Francis Ford Coppola im Kino zu sehen ist, sollte den Filmromantiker:innen die Herzen derart aufgehen lassen, wie Ponyboy die Sonnenuntergänge von Oklahoma oder Johnny die Zeilen aus "Vom Winde verweht". Der Name der Reihe "Best Of Cinema – Meisterwerke zurück im Kino" ist jedenfalls Programm und macht Lust auf mehr.
WF