Mit Ladykillers (1955) legen die legendären Ealing Studios einen weiteren Klassiker des britischen Films vor, der durch geschickte Inszenierung und ein brillantes Ensemble zu überzeugen weiß. Nach seiner Darbietung als ambitionierter Bankangesteller Henry Holland in Einmal Millionär sein plant Schauspielikone Alec Guinness (Lawrence von Arabien, Doktor Schiwago, Star Wars) hier den nächsten Coup: Als durchtriebener Professor Marcus gibt er sich mit seiner Crew als Streichquintett aus und mietet sich strategisch bei der schrulligen Witwe Mrs. Wilberforce (Katie Johnson) ein, um von dort aus seine kriminellen Machenschaften umzusetzen – nichtsahnend, dass das größte Hindernis die eigene Vermieterin ist… Das scharfsinnige Drehbuch heimste Autor William Rose nicht umsonst eine OSCAR®-Nominierung für das Beste Drehbuch ein.
Was bitterböse Komödien der Sorte Ealing angeht, hat es Adel verpflichtet schon 1949 vorgemacht: Ealing-Mainstay Alec Guinness stellt hier seine Wandlungsfähigkeit als Charakterdarsteller unter Beweis und mimt gleich acht (!) Thronanwärter, mit denen es der verstoßene Erbe Louis (Dennis Price) aufnehmen muss. Mit einem Mix aus feiner Ironie und makabrem Humor zeichnet der Kultfilm von Robert Hamer ein perfides Bild der Lebensart und Wertvorstellungen des englischen Adels, das heute wie damals Anklang findet: Im Jahr 1999 landete Adel verpflichtet auf Platz 6 der besten britischen Filme aller Zeiten.
In Einmal Millionär sein war Audrey Hepburn in einer ihrer ersten Filmrollen zu sehen, als Charade (1963) erschien, war sie bereits ein Star. Unter der Regie von Stanley Donen (Singin’ in the Rain) trifft sie in diesem Genre-Mix auf Hollywood-Legende Cary Grant (Der unsichtbare Dritte, Berüchtigt). Die hochkarätige Besetzung lässt es vermuten – Charade besticht mit einem Golden-Age-Flair, der den Film vom durch und durch britischen Biss der Ealing-Komödie „Einmal Millionär“ sein unterscheidet. Statt exzentrischer Gesellschaftssatire ist die Chemie zwischen Hepburn und Grant die treibende Dynamik des Verwechslungsdramas. Wer sich also seinem Faible für glamouröse Kulissen und elegante Kostüme hingeben, aber Witz und Spannung nicht missen möchte, ist hier genau richtig.
Jeder von uns kennt es: Es geht in den Urlaub, die Vorfreude auf Sonne, Meer und das Vergessen der Alltagssorgen ist groß. Man erledigt die letzten Dinge, packt das Auto und fährt los in den Süden. So geht es auch Antoine Marechal (Bourvil) in Louis, das Schlitzohr. Doch bei einem Unfall mit dem Industriellen Leopold Saroyan (Louis de Funès) wird der Wagen des Ladenbesitzers komplett zerstört. Um den Schaden vergessen zu machen, bietet der schwer reiche Leopold Antoine an, ihn in seinem perfekt ausgestatteten Rolls-Royce nach Italien mitzunehmen. Doch was er nicht weiß: Das Auto ist nicht nur mit modernster Technik ausgestattet, sondern auch voll mit Schmuggelware, gestohlenes Geld, Drogen, Juwelen. Ohne es zu wissen, ist er Komplize eines Verbrechens geworden und was noch viel schlimmer ist: Finstere Gestalten sind auf der Jagd nach der wertvollen Fracht und setzen alles daran, schnell an das große Geld zu kommen.
Der Diener ist ein britisches Filmdrama von 1963, unter der Regie von Joseph Losey. Der Film, basierend auf einem Roman von Robin Maugham, erzählt die Geschichte des wohlhabenden Londoners Tony, gespielt von James Fox, und seines manipulativen Dieners Barrett, dargestellt von Dirk Bogarde. Barrett gewinnt zunehmend Kontrolle über Tonys Leben. Tauschen sich die Rollen und wird der Butler zum Herr? Liegt Einmal Millionär sein im Bereich des Möglichen?
SC