Mutti und Vatti dürften anderen Meinung sein, aber diese wundervolle Szene aus Goldrausch zeigt, dass man mit dem Essen sehr wohl spielen oder gar tanzen kann. Mit dem Brötchentanz versucht Chaplin seinen Schwarm zu beeindrucken – was ihm auf sweete Weise gelingt.
Unsterblich und irgendwie aktueller denn je in einer Welt, die immer wieder kleine Diktatoren als große Männer sieht und die Dinge aus den Augen verliert, die eigentlich offensichtlich sein sollten: "More than machinery we need humanity. More than cleverness we need kindness and gentleness. Without these qualities, life will be violent and all will be lost."
Wer die Arbeit an einem Fließband schon einmal erlebt hat oder damit sein Geld verdient, weiß wie treffend die Darstellung Chaplins noch immer ist. Selbst wenn das Tempo in der Regel so gesetzt ist, dass man es halten kann, ist es doch der permanente Druck und die Gewissheit Teil einer Maschinerie zu sein, die einen durchgehend stresst.
Was Hollywood später mit ungleich mehr Bumms als Standard eines jeden Action-Films etabliert hat, hat Chaplin schon 1928 durchgezogen: Der "Tramp" auf der Flucht vor der etwas dümmlichen Polizei – macht beim Zuschauen ähnlich Spaß wie Jahrzehnte später bei den Blues Brothers.
Der Film aus dem Jahr 1918 gilt als frühes Meisterwerk und zeigt in Szenen wie diesen, dass Chaplin von Anfang an wusste, wie er seine Schauspielkunst mit Humor und einer sozialen Komponente verweben kann.
DK