Man sollte sich eh jeden Tag und immer wieder und mit lautem Lachen und maximaler Verachtung über all die vermeintlich "starken Männer" lustig machen, die meist eh nur auf Populismus setzen, immer nur nach den Schwächsten treten – und im Grunde eher arme Würste sind. Das geht zwar auch, wenn man sich ohne Ton einen Parteitag der AfD in einem abgeranzten Freizeitpark anschaut oder mal eine Weile durch den Twitter-Feed so manches Spitzenpolitikers scrollt, ist aber bedeutend tiefgehender, lustiger und weiser, wenn man sich Charlie Chaplin – Der große Diktator anschaut. Ein Klassiker, der einfach immer geht und jeden mit einem Grinsen, einem warmen Schauer und hoffentlich einem Hauch Führungsverachtung zurücklässt. Da die große Rede dieses großen Films ja jeder kennt, hier zum Anteasen mal eine andere, ähnlich entlarvende Szene:
Zwischen den Jahren hat man ja oft etwas mehr Zeit. In diesem Jahr ist das vermutlich wahrer denn je. Da ließen sich doch auf jeden Fall 15 Stunden freischaufeln, für diese wundervolle Dokumentation von Mark Cousins. Der Regisseur begibt sich in The Story Of Film auf eine faszinierende Reise durch die Evolutionsgeschichte des Kinos – und er tut das auf eine Weise, die einen von der ersten Folge in den Bann zieht. Zwar gibt es auch sehr namhafte "Talking Heads", also Charakterköpfe des Kinos, die mit der Kamera ihre Weisheit teilen, aber Cousins verbindet all das mit szenischen Aufnahmen, poetischen Zwischenspielen, persönlichen Momenten – und einer faszinierenden Moderation, die dieses Projekt umso mehr wie einen perfekt ausgefilmten Essay über die Liebe zum Kino werden lässt.
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DK