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Kompletter Film auf Youtube: Gefahr

Die Patricia Cornwell-Verfilmung mit Andie MacDowell: Jetzt kostenlos online.

14. November 2023

Die Verfilmung des Win Garano-Romans von Patricia Cornwell beginnt mit einem Zitat des in den USA legendären Apachen-Häuptlings Geronimo. Es beschreibt die Vereinbarkeit von göttlichem Schicksal und der menschlichen Fähigkeit, es in die Hand zu nehmen. Blumig aber bestimmt. Die beiden Seiten der Medaille spielen in dem Thriller Patricia Cornwell: Gefahr von Regisseur Tom McLoughlin nicht nur eine metaphorische Rolle, sie werden personifiziert durch den Ermittler für schier unlösbare Fälle mit dem schier unglaublich guten Aussehen: Win Garano (Daniel Sunjata), sowie von dessen Nana, die Karten legt und dem Alltag Magie abgewinnen kann. Garano arbeitet für Staatsanwältin Monique Lamont, dargestellt von Andie MacDowell, die hier auch mal die Krallen ausfahren und eine recht skrupellose Figur darstellen darf. Das gelingt ihr ebenso gut wie es der übrige Cast mit Stars wie Dane DeHaan schafft, sich auf die glatten Kulissen, die der Cornwellschen Investigationsdynamik nicht die Schau stehlen sollen, einzulassen.

Bevor der Tod zuschlägt, kommt stets das Leben zu seinem Recht. Eine brillante Thriller-Autorin wie Patricia Cornwell weiß das nur zu gut

Bestseller-Autorin Cornwell, übrigens selber Jahrgang 1956 wie ihr ähnlich vorgehender Kollege Michael Connelly, outet sich mit jeder Zeile ihrer Bücher als leidenschaftliche Kriminalistin. Das Schreiben und Ermitteln, die Detailversessenheit und die damit einhergehende Sympathie für die Ermittelnden, die Beschreibung ihrer Abhängigkeiten von äußeren Umständen und nicht zuletzt Arbeitsverhältnissen, fließen in den Geschichten zusammen, bis man als Leser*in bald das Gefühl hat, an der Seite der Protagonisten zu stehen – und ihnen manchmal einen Schritt voraus, meist jedoch mehr als nur eine Seitenlänge hinterher zu sein. Schneller umblättern hilft manchmal!

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Es funktioniert auch als Film sehr gut, das Storytelling verzichtet auf jegliche Schnörkel und macht sich auf die Spur der Ursprünge einer eisernen Prämisse solcher Crime-Spezialist*innen wie Cornwell oder Harry Bosch-Schöpfer Connelly: der Weg ist das Ziel. Es spielt an sich also keine Rolle, ob man weiß, wer es getan hat, das Wie und Warum steht im Vordergrund. Patricia Cornwell: Gefahrerzeugt dennoch Spannung durch das Rätsel, wer letztlich für diverse Tode verantwortlich ist – und wie diese ungelösten alten und bald gelösten neuen Fälle überhaupt zusammenhängen. Doch bevor der Tod zuschlägt, kommt stets das Leben zu seinem Recht, mag es auch zu den in ihm Lebenden nicht immer gut gewesen sein. Eine brillante Thriller-Autorin wie Patricia Cornwell weiß das nur zu gut. Auch, dass jede/r von uns mit Traumata zu kämpfen hat, die seit Kindheitstagen in uns pulsieren und von der Zeit nicht immer geheilt werden (dass hier auch Wundflüssigkeiten wie Liebe, Sex und Machtgefüge nicht ganz unwichtig sind, ist eh klar). In Crime-Storys wie der von Patricia Cornwell: Gefahr werden die Traumata in überspitzter Form zu etwas, das allerdings auch an sich schon sehr real ist: blutige Verbrechen, die ungelöste seelische Knoten platzen lassen – und dabei neue Wunden aufreißen. Eine Teufelskreise beschwörende Weisheit, die schon wieder von Geronimo stammen könnte, der dem Ermittler Win Garano nicht von ungefähr als Spitznamenspatron dient. Toller Film, toller Schauspieler*innen – und Hochspannung bis zum Schluss.

WF

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