Der Kino-Start von Parallele Mütter hat bei vielen die Liebe zu den Filmen von Pedro Almodóvar neu entfacht. Ein Kollege zog kürzlich auf dieser Website das lakonische, aber sehr passende Fazit: "Wenn es im Kino um die Bewältigung von schmerzhaften Erfahrungen und deren Verwandlung in berührende Geschichten geht, behält Almodóvar die Hosen an." Recht hat er.
Weil auch uns gerade sehr nach Almodóvars Filmen ist, haben wir für dieses Feature nicht nur geschaut, was Sie so alles bei unseren ARTHAUS+-Kanälen schauen können, sondern auch ein Blick in unser Fotoarchiv geworfen. Da fanden sich zum Beispiel fantastische "Behind the Scenes"-Fotos von den Dreharbeiten zum Kurzfilm The Human Voice und dem von der eigenen Biografie inspirierten Film Leid und Herrlichkeit.
Ein poetischer, trauriger, kraftvoller Kurzfilm – inspiriert vom gleichnamigen Theaterstück von Jean Cocteau. Tilda Swinton spielt darin eine Frau, die neben den gepackten Koffern ihres Ex-Geliebten (der sie abholen soll, aber nie erscheint) und einem rastlosen Hund sitzt, der nicht versteht, dass sein Herrchen ihn verlassen hat. Zwei Lebewesen, konfrontiert mit dem Verlassenwerden. Es folgen drei Tage vergeblichen Wartens, in denen die Frau nur einmal das Haus verlässt, um eine Axt und einen Kanister Benzin zu kaufen.
Jean Cocteau zum Zweiten: Die Tragikkomödie aus dem Jahr 1988 wurde nach einem Script des Dichters, Künstlers und Regisseurs geschrieben. Der Titel ist dabei durchaus Programm: Carmen Maura als Pepa, Antonio Banderas als Carlos, Julieta Serrano als Lucía, Rossy de Palma als Marisa und viele andere bringen diese wilde, frivole, überdrehte Farce einer Liebeskomödie bis an den Rande eine Nervenzusammenbruchs und darüber hinaus.
Auch hier gilt, was für alle Filme von Pedro Almodóvar gilt: Man will in ihnen wohnen, selbst wenn es darin immer höchst dramatisch zugeht. In Leid und Herrlichkeit erzählt Almodóvar von Salvador Mallo (Antonio Banderas), der als gefeierter Regisseur nach einem exzessiven Leben mit großen Erfolgen, plötzlich an einen Wendepunkt gelangt, der ihn zwingt, ehrlich auf seine Vergangenheit zu blicken.
Das Drama aus dem Jahr 1997 spielt in Madrid, zu Zeiten der Franco-Diktatur. Das von Pedro Almodóvar mitgeschriebene Drehbuch basiert dabei auf dem Roman "In blinder Panik" von Ruth Rendell. Liberto Rabal, Francesca Neri und Javier Bardem spielen die Hauptrollen in dieser teilweise grotesken Tragikomödie, die Almodóvar als Hommage an Regie-Legende Luis Buñuel angelegt hat.
Leo, gespielt von der wundervollen Marisa Paredes, hat ein blühendes Geheimnis: unter dem streng gehüteten Pseudonym Amanda Gris ist Leo zur Queen der Liebesroman-Autorinnen avanciert. Während ihren Heldinnen jedoch ein Happy-End vom Verlag garantiert wird, steckt die Autorin selbst in einer tiefen Lebenskrise. Ihr Mann weilt lieber bei der NATO-Friedenstruppe in Bosnien als in der heimatlichen, pastellfarbenen Luxuswohnung und betrügt sie außerdem mit ihrer besten Freundin. Aus Langeweile bewirbt sie sich bei der größten Zeitung des Landes und plant ihren eigenen Verriss.
Alle Filme gibt es auf unseren Kanälen von ARTHAUS+. Hier gibt es alle Informationen zu ARTHAUS+ auf Apple TV und hier geht's zum Channel bei Amazon. Im April erscheint der Film bei ARTHAUS in einer neuen Edition und zum ersten Mal in deutscher Synchronisation.