Asif Kapadias Dokumentarfilm Amy über die Sängerin, deren Mythos nach ihrem traurigen Eintritt in den Club der 27er die Kraft ihrer Wahnsinnsstimme zu Lebzeiten noch übertrifft, ist einerseits faszinierend und macht andererseits betroffen. Was wäre gewesen, hätte man sich fürsorglicher um Amy Winehouse gekümmert? Und was ist das eigentlich für ein hartes Geschäft, diese Musikbusiness? Oder alles Rock’n’Roll?
City of God-Regisseur Fernando Meirelles verfilmt John le Carré. Das klingt so gut, wie es ist: Eine atmberaubende Thriller-Handlung, die unsere Nerven auch mit phantastischen Bildern zu kitzeln versteht. Der Plot hat Züge von Hitchcock-Klassikern, erzählt wird aber ganz modern. Ein Mann auf der Suche nach den Mördern seiner besseren Hälfte und auf der Suche nach einem besseren Selbst. Der ewige Gärtner bleibt spannend bis zum Schluss.
Starke Charaktere treffen wir auch in diesem Film, nur wäre es sicher noch schöner, wenn sie sich auch gegenseitig treffen würden. Cédric Klapisch, der Meister der tiefsinnigen leichten Unterhaltung, lässt seine beiden großen aber doch recht bescheidenen Persönlichkeiten aneinander vorbei leben, buchstäblich und metaphorisch steckt einiges drin in dieser Konstellation. Einsam zweisam ist der Film zur zeitgenössischen Suche nach Liebe und Zuneigung im Großstatdtdschungel – nach Gefühlen, aus denen etwas Solidarisches entstehen kann.
Ein Moment der Melancholie © Studiocanal
Das Kübelkind hat eine Sache mit Kenny aus South Park gemeinsam – es stirbt in jeder Episode. Edgar Reitz und Ula Stöckl schufen 1969 diese Kunstfigur, deren Lebens- (und Sterbens-)Abschnitte in unterschiedlich kurzen Lehrfilmen erzählt werden. Immer wieder zwingt die Gesellschaft das Kübelkind etwas zu lernen und es zahlt es der Gesellschaft damit heim, dass es mehr lernt als verlangt. Die Geschichten vom Kübelkind sind heute noch wunderbar anarchisch und trotzig.
Raus aus der Tonne, rein in die Tonne © Studiocanal
Falls man Darren Aronofsky für irgendwas kritisieren wollte, dann für die mitunter sehr lange Leine, die er seinen Schauspieler*innen lässt. Doch bei The Wrestler erweist sich sein großer Respekt den Darsteller*innen gegenüber als Glücksfall. Das große Comeback des großen Mickey Rourke in der Rolle des großen Randy "The Ram" Robinson ist, nun ja, großes Kino. Bis in die Ewigkeit.
Autor Wolfgang Herrndorf = große Persönlichkeit. Regisseur Fatih Akin = große Persönlichkeit. Maik Klingenberg und Andreij Tschichatschow = kleine große Persönlichkeiten…Tschick, Buch und Verfilmung = größer als das Leben.
Ungebremst ins größte Abenteuer ihres Lebens © Studiocanal
Cartouche, der Bandit ist so ein Film, den man irgendwann schon mal im Sonntagsprogramm gesehen hat und ihn danach nie vergisst aber lange auch nicht wiedersieht. Manchmal fragt man sich dann: Wie hieß noch mal dieses Mantel- und Degen-Spektakel mit Jean-Paul Belmondo als eine Art französischer Robin Hood kurz vor der Revolution? Et voilà…
Der unverwechselbare Jean-Paul Belmondo © Studiocanal
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WF