Auch wenn die Lebensumstände problematisch sind bei der sechsjährigen Moonee und ihrer jungen Mutter Halley, schaffen es die beiden lange Zeit, ihr Leben zu einem bunten Abenteuer zu machen. Sie wohnen in Orlando, Florida – im runtergewirtschafteten "Magic Castle Hotel" vor den Toren Disneyworld. Aber dann entgleitet Halley der Kampf ums tägliche Einkommen. The Florida Project war der Durchbruch für Regisseur Sean Baker, der von bunten Hollywoodkulissen herzlich wenig hält und seine Filme lieber ganz nah ans echte Leben rücken lässt. Dieser Tage startet sein neuer Film Red Rocket über einen ehemaligen Pornostar im Kino. Eine gute Gelegenheit sich noch einmal dem Vorgängerfilm zu widmen.
Stille Tage im Klischee muss man bei Cédric Klapisch nicht erwarten: Seine romantische Tragikomödie Einsam Zweisam zeigt zwei Suchende in dem Paris hinter der Postkartenkulisse.Rémy und Mélanie sind sozusagen Balkon-Nachbarn: Sie wohnen Wand an Wand in zwei verschieden Häusern aus zwei architektonischen Generationen, blicke gerne traurig rauchend auf die Gleise des Gare du Nord, kaufen im selben Laden ihr Essen, besuchen die gleiche Apotheke und sind oft in einer Szene, obwohl sie sich die meiste Zeit des Films nicht kennen. Eine schöne Variation der klassischen Romcom, die sich Klapisch hier ausgedacht hat. Bei ihm ist eher der Weg der beiden das Ziel – und wie das aussieht, weiß man auch nicht so genau (oder verrät es hier nicht).
Louis, das Schlitzohr ist einer der großen Erfolge des oft verkannten Louis de Funès aus den 1960er Jahren und auch unter dem Titel Scharfe Sachen für Monsieur bekannt. Nicht gerade Nouvelle Vague aber eine flotte Gaunerkomödie, die man sich auch heute noch gerne am Sonntag zu Gemüte führt. Vor allem empfehlenswert, wenn mal zufällig kein Kaffee im Hause sein sollte. Louis de Funès kommt im Duo mit dem beliebten französischen Komiker Bourvil mal wieder ganz schön auf Touren? Wie in den meisten Filmen mit de Funès ist die Handlung eigentlich nur dazu da, um seinen und unseren Kreislauf in Schwung zu bringen.
Selbst wenn es sich um eine Dystopie handelt – manchmal möchte man der Realität doch in eine besonders phantastische Filmwelt entfliehen. Mit dem großartigen Delicatessen von Jean-Pierre Jeunet und Marc Caro, in dem spätere Meisterwerke Die Stadt der verlorenen Kinder und Die fabelhafte Welt der Amélie ihre Schatten vorauswerfen, befinden wir uns in einem Universum, wo einiges aus den Fugen geraten scheint. Die ruinöse Kulisse und die seltsamen Gewohnheiten einiger Figuren ziehen einen unweigerlich in den Bann …
Last not least sei allen Filmfans und Freunden des ARTHAUS-Porgramms über die Ostertage Lang lebe Ned Devine ans Herz gelegt. Es ist schließlich eine Geschichte, in der christliche Werte auf dem Prüfstand stehen – und den Beweis antreten, dass sie sich mit den Vorzügen einer gewissen Bauernschläue zusammenbringen lassen. Die irisch-britische Komödie dreht sich sich schließlich um ein Dorf, dessen Bewohner*innen einen verstorbenen Lottogewinner "weiterleben" lassen, damit der Lottogewinn nicht verfällt.
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