Vier im roten Kreis von Jean-Pierre Melville ist so etwas wie der Pate aller Heist Movies. Das würde nicht nur ein Großteil der Filmkritiker*innen-Garde so unterschreiben, sondern auch prominente Fans wie Jim Jarmusch, Quentin Tarantino, John Woo oder Aki Kaurismäki, die sich alle schon einmal als Fans geoutet haben und Melville als Inspiration und Einfluss nennen. Tarantino, dessen Werk man die Melville-Inspiration wohl am Deutlichsten ansieht, sagte einmal, Melville sei „the Godard I haven’t grown out of“ und habe ihm gezeigt, dass man auf technisches und theoretisches Filmwissen auch erstmal pfeifen kann, wenn man eine gute Geschichte und viel Herzblut hat.
OK, erstklassige Schauspieler helfen sicherlich auch: Bei Vier im roten Kreis brillieren unter anderem Alain Delon, Gian Maria Volonté und Yves Montand in der epischen, meisterhaft inszenierten Erzählung über einen Raubzug in einem Paris, das selten so kalt und schicksalsschwanger wirkte wie hier – ein Effekt, der durch die aufwendige Restaurierung auf faszinierende Weise verstärkt wurde.