Kino ist potenziell weder nur ein Ort des Eskapismus noch einer, an dem mit künstlerischen Mitteln Politik gemacht wird. Natürlich kommt beides vor, doch im besten Fall verschwimmen die Grenzen – selbst in erklärt politischen Filmen. Jean Renoir dreht 1936 die Kriminalkomödie Das Verbrechen des Herrn Lange. Hauptfigur ist ein Schriftsteller, der das Proletariat nicht etwa mit seinen Büchern für sich gewinnt, sondern indem er seinen Verleger ermordet, der gemeinhin als Ausbeuter gilt. Was steckt hinter der Tat? Unterhaltsamer Klassenkampf oder schlichtweg: ein Klassefilm.
Tödliche Verhältnisse © Studiocanal
Kennen Sie Margarethe von Trottas Debüt Das zweite Erwachen der Christa Klages? Dessen Heldin raubt eine Bank aus, um einen Kinderladen zu retten. Nach echten Begebenheiten und mit einer feinen Hommage an Godards Außer Atem. Christian Alvarts Banklady über das wahre Leben einer anderen, nämlich der ersten deutschen Bankräuberin nach dem Krieg, geht eher in Richtung Bonnie & Clyde. Aber auch er behandelt das Schicksal hinter den Schlagzeilen. Angesiedelt in den 1960er Jahren, gedreht 2013 – der Thriller über die Frau, die wegen ihres Stils und ihrer Art zu einem medial gepushten Star und Sexsymbol wurde, ist Zeitgeschichte mit hohem Unterhaltungswert.
Stets mit Maske © Studiocanal
Dieser Thriller von Karen Moncrieff bietet einige überraschende Twists. Auch hier bricht die Heldin eines Tages aus ihrem doch recht gewöhnlichen Alltag aus. Allerdings nicht, indem sie ein Verbrechen begeht, sondern als sie die Leiche einer jungen Frau findet. Plötzlich ist für Arden nichts mehr wie zuvor – und wir stehen vor einigen Rätseln, bis die losen Enden schließlich zusammenfinden. Top besetzt mit Brittany Murphy, Toni Colette, Piper Laurie und James Franco wirft auch Dead Girl einen Blick unter die Oberfläche.
Neues Freiheitsgefühl © Studiocanal
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WF