Wie Sie bei uns schon an anderer Stelle lesen konnten, ist Wim Wenders ein großer Fan des japanischen Kinos und des japanischen Alltags. In Perfect Days, der in Cannes Premiere feierte, und den Wenders in nur drei Wochen filmte, folgt er einem japanischen Toilettenreiniger, der von Kôji Yakusho so gut gespielt wird, dass dieser den Preis für den besten Darsteller gewann. Yakusho ist einer der bekanntesten Schauspieler Japans und sagte dazu: "Wim Wenders ist ein Deutscher, aber er versteht Japan so gut, dass ich den Eindruck habe, er muss in einem früheren Leben Japaner gewesen sein. Er ist jemand, der ein tiefes Verständnis für die japanische Kultur hat, und wenn man sich seine Musikauswahl ansieht, ist die Mischung der beiden Kulturen perfekt." Da Wenders‘ Liebe zu Japan gerade also wieder sehr präsent ist, haben wir bei ARTHAUS+ seine Dokumentation aus dem Jahr 1985 bereitgestellt – Tokyo-Ga ist eine Verneigung vor dem Regisseur Yasujirō Ozu und vor dessen Heimatstadt Tokio.
Für die Freund*innen des melancholischen und lustigen Alltagskinos haben wir zwei besonders gelungene Filme im Angebot. In Another Year von Mike Leigh verbringen wir ein Jahr mit dem wundervollen Ehepaar Tom und Gerri. Beide sind um die 60, immer noch glücklich verheiratet, im Vorruhestand – und der Fixpunkt für viele Kinder, Nachbar*innen, Verwandte und Freund*innen. Streng nach den Regeln des Dogma-Kinos entstand der dänische Film Italienisch für Anfänger – eine traurigschöne, tiefgründige Tragikomödie, die sich trotz fünf Todesfällen und zwei Trauerfeiern einen feinen Humor bewahren kann.
Gerri und Tom sind auch im Vorruhestand glücklich. © Arthaus / Studiocanal
Wer den Namen Buffalo Bill noch immer mit einem Wildwest-Helden in Verbindung bringt, sollte seine Hausaufgaben machen. Der Mann war in erster Linie ein Aufschneider und Ausbeuter, der die amerikanischen Ureinwohner vorgeführt und sich auf ihre Kosten bereichert hat. Robert Altmans Satire aus dem Jahr 1976 Buffalo Bill und die Indianer zeigt das auf sehr böse und unterhaltsame Weise. Eine besonders gelungen Literaturverfilmung gibt’s mit Wuthering Heights – Emily Brontës Sturmhöhe von der Fish Tank-Regisseurin Andrea Arnold mit Kaya Rose Scodelario-Davis in der Hauptrolle, die viele vielleicht noch aus ihrer ersten Rolle in der Serie Skins kennen.
Kaya Rose Scodelario-Davis © Arthaus / Studiocanal
Trotz des sonnigen Wetters bleibt die Welt natürlich ein abgründiger Ort und der Mensch ein gewalttätiges Wesen. Davon erzählen gleich drei neue Filme im Programm. Ein Z und zwei Nullen von Peter Greenaway aus dem Jahr 1985 folgt den Brüdern und Zoologen Oswald und Oliver Deuce tief in ihre Faszination für Tod und Verwesung. Colors – Farben der Gewalt, bei dem Dennis Hopper Regie führte, geht mit Sean Penn und Robert Duvall auf Streife in einem von Gang-Gewalt geprägten Viertel von Los Angeles. Und Lone Scherfig zeigt in The Riot Club die Exzesse stinkreicher Schnösel in der Oxford Universität, die eine alte Tradition wieder zum Leben erwecken und völlig über die Strenge schlagen. Scherfig inszenierte den Film nach einem Drehbuch von Laura Wade, die wiederum das preisgekrönte Theaterstück „Posh“ adaptierte.
Reiche Schnösel aus Rand und Band: The Riot Club © Studiocanal GmbH
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