Beginnen wir den Tag mit einem kindergerechten Programm. Ein sprechender Bär aus dem Dschungel Perus sucht in London ein neues Zuhause – und findet es bei der Familie Brown. Die tauft ihn Paddington, nach dem Bahnhof, auf dem man sich getroffen hatte. Ein herzwärmender und für alt und jung lustiger Film, der auf der Buchreiche von Michael Bond beruht. Vor allem der perfekt animierte Paddington mit der roten Mütze schafft es, selbst dem sehr namhaften Cast die Show zu stehlen.

In unserer Kindheit freuten wir uns an Feiertagen doch alle immer auch auf die Klassiker, die uns – damals noch überwiegend im linearen Fernsehen – verlässlich durch den Tag brachten. Einige dieser Filme haben wir dabei mit Sicherheit ein Dutzendmal gesehen – und sie wurden uns trotzdem nicht langweilig. Das gilt wohl vor allem für die Filme die Filme von Louis de Funès, die wohl jeder Sender mal im Programm hatte. Hier empfehlen wir den bös-lustigen Brust oder Keule, der bei all dem Witz auch noch die passenden Seitenhiebe auf die Industrialisierung der Lebensmittelherstellung parat hat.

Es ist nur menschlich, am Jahresende einen Melancholischen zu schieben. Gerade nach so einem seltsamen Jahr wie diesem. Da wäre es natürlich gefährlich, einen echten Tearjerker zu schauen, und sich eventuell damit die Stimmung zu verhageln. Aber zum Glück gibt es ja diese Filme, die wehmütig und optimistisch zugleich sind. Die kriegt Regisseur und Drehbuchautor Cédric Klapisch bekanntlich besonders gut hin. Seine traurig-schöne Tragikomödie Einsam Zweisam führt uns mitten in die Stadt der Liebe – aber es ist ein Paris, das es den jungen Liebenden eben nicht immer leicht macht. So leben Rémy und Mélanie zwar den größten Teil des Films aneinander vorbei, sind sich dabei aber ähnlicher, als sie denken. Und finden sich am Ende doch. Auf ihr Weise …

Vielleicht der perfekte Film für ein Fast-Lockdown-Wochenende: Die illustre Damenrunde, die sich in François Ozons Ensemble-Reigen in einer französischen Villa mit Leiche einfindet, wäre jedenfalls auch in diesen Tagen Corona-konform – vorausgesetzt Deneuve, Huppert, Darrieux und Co. wären geimpft oder genesen. Wer also eigentlich einen Spieleabend mit der Familie geplant hatte, aber das gute alte „Cluedo“-Spiel nicht findet, ist hier bestens aufgehoben.

Ein Silvester ohne Feuerwerk ist auch nur der halbe Spaß. Schließen wir unseren Binge-Tag vor der Glotze also mit einem ordentlichen Geballer ab – das ganz nebenbei noch unbequeme Wahrheiten über die Lieferwege der aktuellen Lifestyle-Droge Kokain parat hat: Sicario 2 ist ein harter, spannender, furios gefilmter Thriller, bei dem die Grenzen zwischen Gut und Böse immer mehr verschwimmen. Unabhängig von den moralischen Fragen, die der Film aufwirft, sieht man hier aber auch eine Menge perfekt choreografierter und laut knallender Action-Szenen. Die sind am Ende dann eh viel spannender als der traurige Anblick des besoffenen Nachbarn, der sich wie sonst immer beim Böllern fast die Hand absprengt.

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