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Sam Riley: Was ihn mit Ian Curtis verbindet

Jüngst feierte Sam Riley seinen 45. Geburtstag. Den Durchbruch schaffte er mit der Verkörperung des 1980 verstorbenen Joy Division-Sängers Ian Curtis in Anton Corbijns Control.

13. Januar 2025

Am 8. Januar 2025 wurde der in Leeds geborene Sam Riley 45 Jahre alt. Vor 18 Jahren schlüpfte er in die Rolle von Ian Curtis, Sänger der Postpunk-Band Joy Division, die unter anderem für den Hit „Love Will Tear Us Apart“ bekannt ist, und schaffte damit den Durchbruch als Schauspieler.

In Nachhinein erscheint die Verbindung zwischen Riley und Curtis beinahe schicksalhaft. Curtis hatte sich 1980 umgebracht, in Rileys Geburtsjahr. Da kann man schnell vergessen, dass Riley bereits in Michael Winterbottoms 24 Hour Party People über die Szene Manchesters sein popkulturelles Knowhow und die entsprechenden Looks nutzte, um Mark E. Smith von The Fall zu verkörpern. Riley war selbst in den Bands 10.000 Things und Horned Owls aktiv, eine Popstarkarriere schlug er dann allerdings solo ein, und zwar im Bereich Film, aber in seiner Brust schlägt das Herz eines Musikers.

An der Spitze: Sam Riley in "Brighton Rock" © Kinowelt Gmbh

An der Spitze: Sam Riley in "Brighton Rock" © Kinowelt Gmbh

Diese Leidenschaft kam ihm auch bei der Interpretation der Figur Pinkie aus der Graham Greene-Verfilmung Brighton Rock zugute. Regisseur Rowan Joffe verlegte die Handlung aus den 1930ern in die 1960er Jahre, als Mods und Rocker die Straßen des Seebads im Süden der Insel beherrschten. Riley atmet den Geist der 1960er Jahre, als sei er ein Zeitreisender – und vielleicht ist er das ja auch in gewisser Weise. Als Ian Curtis jedenfalls wurde Riley von einer Ikone der Rock- und Pop-Fotografie glaubwürdig als von Punk beeinflusster Junge aus der Arbeiterklasse im Manchester der 1970er Jahre in Szene gesetzt.

Auch dank Regisseur Anton Corbijn und dessen stilvoller Inszenierung gelang es Riley, die tragische Geschichte um Erfolg, Zweifel und Verrat, aufgeschrieben von Ian Curtis‘ betrogener Ehefrau Debbie, zu entmystifizieren, ohne das Denkmal Curtis vom Sockel zu stoßen. Riley hat uns den Menschen hinter der Ikone gezeigt, ganz ohne Eitelkeit, daran könnten sich die zerstrittenen übrigen Joy Division-Mitglieder, die in neuer Formation als New Order und mit Songs wie "Blue Monday" ebenfalls sehr erfolgreich waren, bis sich ihre Wege auf unschöne Weise trennten, durchaus ein Beispiel nehmen.

Control und Brighton Rock sind auf dem ARTHAUS+-Channel zu sehen.

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WF

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