Der französische Regisseur Cédric Klapisch ist ein Meister des Feelgood-Kinos mit Tiefgang. Mit L’Auberge espagnole – Barcelona für ein Jahr hat er den Esprit der Erasmus-Generation in einem flirrenden Ensemble-Film eingefangen. Den Erzähler Xavier zu begleiten, fühlt sich tatsächlich ein wenig an, wie ein paar sonnige Monate in Barcelona mit spannenden Menschen, von denen man nicht weiß, ob man sie nur mögen oder gar lieben sollte.
François Ozons Film mit Charlotte Rampling und Ludivine Sagnier ist nicht ganz so sonnig, wie das Setting in einer charmanten Villa in Südfrankreich vermuten lässt. Die Geschichte um die britische Krimiautorin Sarah Morton, die in der Ferienvilla ihres Verlegers statt Ruhe zum Arbeiten dessen lebenslustige Tochter Julie findet, hat genau die richtigen Trigger für einen Erotikfilm, einen Krimi und auch für eine leichte Sommerkomödie. Ozon entscheidet sich jedoch für keinen dieser Wege und findet einen eigenen, der mit "Psychothriller" nur unzulänglich beschrieben ist.
Cineasten wissen natürlich, dass der erotisch aufgeladene Thriller von Luca Guadagnino in Teilen auf Der Swimming Pool mit Alain Delon und Romy Schneider basiert. Der Titel A Bigger Splash wiederum nimmt Bezug auf einen weiteren Poolkenner der Popkultur – Maler David Hockney und dessen Bild gleichen Namens. Die Geschichte rührt dabei an die Urängste eines jeden Wohlstandsurlaubers: Man ist in einer schönen, abgelegenen italienischen Villa mit Pool – und hat plötzlich unerwünschten Besuch im Haus, den man nicht so recht ausladen kann. Die erst vergnügliche, dann langsam angespannte Atmosphäre ist ein gelungener Kontrast zu den wunderschönen Kulissen und dem stets so friedlich schimmernden Pool – ein Film wie eine Urlaubspostkarte. Mit Leiche.
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