Die Rache-Trilogie von Park Chan-wook brachte Südkorea nachhaltig aufs Tapet eines breiteren anspruchsvollem Kinopublikums in Europa. Alles beginnt mit einem Akt der Nächstenliebe, der außer Kontrolle gerät und eine lange Blutspur nach sich zieht. Der Begriff K-Thriller wäre angemessen für diesen Mix aus knallhartem Genre-Kino und surrealistischer Realitätsaneignung.

Die unkonventionelle Art im Titel des Films bezieht sich auf die ganze Machart: Yorgos Lanthimos setzte mit der subtilen Komödie samt ihren ausgesuchten Ahahaha-Effekten ein deutliches Zeichen als Regisseur einer ganz eigenen Form der Weltwahrnehmung: Irgendwo zwischen Buñuel und Lars von Trier lassen sich seine Geschichten wohl verorten. Und doch sind sie unvergleichlich.

Die Buñuel-Refernez kann man gleich hier auf ihre Gültigkeit überprüfen … in einer fatalen Liebesgeschichte (gleichwohl mindestens ebenso unkonventionell wie die Lovestory bei Lanthimos) und Gesellschaftsstudie (und damit ebenfalls nah an Lanthimos) – als Sähnehäubchen mit der umwerfenden Catherine Deneuve.

Besonders verhängnisvoll für die Rezeption des Thrillers von Louis Malle war es wohl, dass Jeremy Irons und Juliette Binoche mit ihren äußerst "freizügigen Darstellungen für Furore und heftige Diskussionen sorgten". Nicht dass es der Aufmerksamkeit für den Film geschadet hätte oder diese Art der Skandalisierung nicht auch in gewisser Weise so vom Regisseur intendiert gewesen wäre. Aber der politische Inhalt kam doch in der Bewertung bislang stets zu kurz.

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Zwei Leinwand-Epen über die Größe des Kinos und zugleich über US-amerikanische Traumata, die von der heimischen Kulturindustrie nicht zu trennen sind, weil episch halt … Manson, Vietnam, you name it. Der Furor der Regisseure und ihr Anspruch, in die Geschichte einzugreifen, ist jeweils deutlich zu spüren.

David Finchers Werk zeichnet eine gewisse Raffinesse aus, egal in wlchem Genre er sich bewegt. Die Facebook-Genese zeichnet er als Krimi und eine von Natur aus eher blasse (wenn auch zwielichtige) Figur wie Mark Zuckerberg weiß er zum Leben zu erwecken. Grandios auch Finchers Stieg Larsson-Verfilmung mit einer kongenialen Rooney Mara als Lisbeth Salander. So schließt sich hier auch der Kreis zu Park Chan-wooks Rachefilmen.

Und wer immer schon mal wissen wollte, wie es sich anfühlen muss, wenn man jeden Tag an einem Tag aufwacht, an dem man abends Und täglich grüßt das Murmeltier schaut, kann sich dieses Szenario mit dem Tagebuch eines Menschen, der seit 30 Jahren Harold Raimis modernen Klassiker auf VHS guckt vor Augen führen. Damit verabschieden wir und bis zum nächsten Monat …

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