„Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden“. Diese filmische Biografie von Margarethe von Trotta über die sozialistische Politikerin ist nicht aus dieser Liste wegzudenken. Mit Sinn für Gerechtigkeit und Freiheit kämpfte Rosa Luxemburg gegen die vom Imperialismus und Kapitalismus geprägten gesellschaftlichen Verhältnisse der Wilhelminischen Epoche. Mit Tatendrang und einer unbändigen Energie behauptete sie sich gegen ihre männlichen politischen Gegner und setze sich für den humanen Sozialismus ein. Trotz Gefängnisaufenthalten und politische Unruhen ließ sie sich bis zu ihrer Ermordung durch die Reichswehr 1919 nicht unterkriegen. Barbara Sukowa verkörpert Rosa Luxemburg auf authentische und mitreißende Weise, weshalb sie als beste Darstellerin auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes ausgezeichnet wurde.
Ein Krankenhausbesuch verändert das Leben der frustrierten Hausfrau Evelyn für immer, als sie die fröhliche alte Dame Ninny kennenlernt, die ihr durch die Erzählungen von Idgie und Ruth wieder Lebensfreude schenkt. Diese betreiben in den 30er Jahren gemeinsam das ‚Whistle Stop Café‘ in den Südstaaten der USA und müssen sich gegen die gesellschaftlichen Konventionen und schwere Schicksalsschläge behaupten. Nach dem Roman von Fannie Flag ist Jon Avnets „Grüne Tomaten“ vor allem ein Film über die innige Beziehung zweier Frauen, die den von Sexismus und Rassismus geprägten Missständen der damaligen Gesellschaft trotzen. Der Film zeigt auf eindrückliche Weise die Entwicklung der vielschichtigen Charaktere und zersetzt darüber hinaus veraltete Rollenbilder von Frauen und Männern. Jessica Tandy wurde für ihre Performance als Ninny zudem für den Oscar nominiert.
Am 5. April ist Grüne Tomaten in der BEST OF CINEMA - Reihe wieder Deutschlandweit im Kino zu sehen.
Persepolis ist die weitgehend autobiografische Lebensgeschichte der Autorin und Regisseurin Marjane Satrapis, die vor der Animations-Verfilmung als Graphic Novel veröffentlicht wurde.
Als Kind wuchs Marjane in Teheran in einer Familie mit freiheitlichen Idealen auf. Sie erlebte die letzten Jahre der Schah-Herrschaft, die Revolution 1979 und die ersten Jahre unter dem Mullah-Regime, bis sie auf Wunsch ihrer Eltern nach Österreich ziehen musste, um bessere Zukunftsaussichten zu haben. Satrapis weist in ihrem Film nicht nur auf die geschichtlichen Hintergründe des Irankriegs und der Rebellion hin, sondern zeigt eine sehr intime Sichtweise über ihr persönliches Schicksal und das Bedürfnis nach Selbstbestimmung. Der international gefeierte Film wurde für den Oscar nominiert und gewann den Europäischen Filmpreis sowie den wichtigsten französischen Filmpreis César.
Ein weiteres Werk von der ausgezeichneten Regisseurin Marjane Satrapis hat es auf die Liste geschafft. Mit dem Biopic Marie Curie – Elemente des Lebens erschuf sie einen eindringlichen Spielfilm über eine der bekanntesten Wissenschaftlerinnen aller Zeiten. Rosamunde Pike überzeugt mit Scharfsinnigkeit und Unerschrockenheit und porträtiert die Wissenschaftlerin auf eine authentische, unverblümte Weise. In einem Interview verrät Marjane Satrapis warum ihre Wahl auf Rosamunde Pike gefallen ist: "Wenn du jemanden wie Marie Curie besetzen möchtest, musst du jemanden auswählen, der zumindest ansatzweise ihre Intelligenz widerspiegeln kann. Denn man muss ihre Intelligenz auch im Kinosaal noch spüren können. Als ich Rosamunde das erste Mal traf, dauerte es keine fünf Minuten und ich merkte, wie wahnsinnig klug diese Frau ist. Gleichzeitig kann sie mit einem einzigen Lächeln den Raum erfüllen und die Leute um sich begeistern. Als ich sie sah, wusste ich, dass sie meine Marie ist."
Die Filmbiografie von Regisseurin Haifaa Al Mansour über die britische Schriftstellerin, die Frankenstein erschuf, ist ein intensiver Einblick in die viktorianische Gesellschaft. Sie zeichnet die Herausforderungen einer jungen Frau nach, die versucht, sich im England des 18. Jahrhundert als Schriftstellerin durchzusetzen. Elle Fanning spielt auf herausragende Art die Pionierin der Horror- und Science-Fiction-Literatur, die entschlossen ist, trotz gesellschaftlicher Konventionen ihrer Leidenschaft nachzugehen und ein gotisches Meisterwerk zu verfassen. Die grundlegende Idee für den Roman entsteht, als Mary gemeinsam mit ihrer Stiefschwester, ihrem Geliebten – und zukünftigen Ehemann – dem Dichter Percy Bysshe Shelley einen verregneten kalten Sommer am Genfer See bei Dichter Lord Byron verbringen und sich aus Langeweile Gruselgeschichten ausdenken. Schon bald stellt sich heraus, dass Mary Shelleys Erzählung mehr ist als nur ein unterhaltsames Gruselmärchen und sie beschließt ihre Geschichte zu veröffentlichen…
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