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Bild zu Der frühe Alfred Hitchcock: Very british

Der frühe Alfred Hitchcock: Very british

Unsere ARTHAUS Special Edition versammelt restaurierte Versionen seiner in Großbritannien entstandenen Filme. Die Box ist mit umfassendem Begleitmaterial ausgestattet.

15. Januar 2025

Alfred Hitchcock ist wahrscheinlich der berühmteste Regisseur in der Geschichte des Films. Sein Einfluss auf das Kino allgemein ist maßgeblich – darauf weist auch der Begriff »hitchcockian« hin, der verwendet wird, um das Werk vieler Regisseure zu bezeichnen, die im Thrillergenre arbeiten.

Hitchcocks Karriere in der Filmbranche begann in den frühen 1920er Jahren und sein erster Spielfilm als Regisseur, Irrgarten der Leidenschaft (The Pleasure Garden), erschien 1926. Im Laufe der nächsten 50 Jahre inszenierte er mehr als 50 Filme in einer Karriere, die zunächst in der britischen Filmindustrie begann und ihn schließlich nach Hollywood führte, wo er seinen letzten Film Familiengrab (Family Plot, 1976) inszenierte. Während dieser Zeit begründete er ein starkes und eigenwilliges öffentliches Image als "Meister des Suspense", dank einer Reihe von Themen und stilistischer Merkmale, die ihn von seinen Regiekollegen abgrenzten.

Hitchcock galt bereits früh als Meister der Suspense … © Studiocanal

Hitchcock galt bereits früh als Meister der Suspense … © Studiocanal

Viel von unserem heutigen Bild Hitchcocks entstammt der umfassenden Aufmerksamkeit, die Kritiker:innen aus Frankreich, Großbritannien und Amerika seinen Filmen in den 50ern und 60ern gewidmet haben, sowie jüngeren Analysen von Autor:innen, die sich tiefgehend mit psychoanalytischen Theorien, Feminismus und einer Reihe anderer Belange beschäftigen und ein höchst kompliziertes Profil des Regisseurs entworfen haben. Tatsächlich begann die Verehrung Hitchcocks durch Kritiker:innen und Journalist:innen schon sehr früh in seiner Karriere. 1926 trug ein Artikel in der Fanzeitschrift "Picturegoer" die Überschrift "Alfred der Große" und bezeichnete ihn als "den jüngsten Filmregisseur der Welt". Allerdings ist es die spätere Kritiker:innengemeinde, die ihn als Autorenfilmer definiert, hauptsächlich auf Basis seiner Hollywood-Filme. Im Gegensatz dazu wurden Hitchcocks britische Filme den Hollywood-Arbeiten untergeordnet. Hitchcocks britische Karriere lässt sich in drei Phasen unterteilen: Die frühe Phase in der Londoner Außenstelle des Hollywoodgiganten Paramount und bei Gainsborough Pictures, eine mittlere Phase bei British International Pictures (B.I.P.), und eine letzte Phase bei Gaumont-British … Vielleicht lassen sich die Filme dieser Zeit am besten würdigen, indem man sie als faszinierende Beispiele des britischen Films ihrer Zeit betrachtet, statt als Prototypen des späteren Hitchcock, der in den sehr viel anderen Umständen des Produktionssystems Hollywoods geformt wurde.

Diese Einleitung ist ein Auszug aus dem Booklet der Special Edition Hitchcock – Die frühen Jahre, verfasst vom renommierten Professor für Filmgeschichte, Tom Ryall. Das ausführliche Begleitbuch bietet außerdem tolles Bildmaterial zu Hitchocks Frühwerk und weitere informative Lesestücke – etwa zum ersten MacGuffin in Hitchcocks Karriere. Darüber hinaus findet man im Booklet Informationen zu den aufwändigen Restaurationen der Filme aus Hitchocks englischer Stummfilmära – von Der Weltmeister über Die Frau des Farmers, Der Mann von der Insel Man, Mord - Sir John greift ein!, Juno und der Pfau, die beiden Fassungen von Erpressung bis Endlich sind wir reich, Bis aufs Messer und Nummer Siebzehn.

Es lohnt sich jeweils der Blick ins Detail - den würde auch Hitchcock selbst zu schätzen wissen, der mit dem eigenen Werk stets hart ins Gericht ging.

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WF

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