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Neue Titel bei ARTHAUS+: Einmal Paris – Las Vegas und zurück

Ein neonbuntes Musical, drei Spielfilme und eine historische Krimiserie gibt’s seit Juni neu bei ARTHAUS+. Wir reisen ins historische und ins verarmte Paris, wir befassen uns mit Literaturklassikern, schauen ein Musical der besonderen Art und tanzen gleich mehrfach zu "Mr. Bojangles".

26. Juni 2024

Warten auf Bojangles

Diese Verfilmung von Olivier Bourdeauts Bestseller-Roman stammt von Régis Roinsard und erzählt eine zutiefst romantische Geschichte, die im Kern und im Tonfall seltsam ist – und zwar im besten Wortsinn. Warten auf Bojangles beginnt an der Seite von Georges an der Riviera in den später 50er-Jahren. Georges ist ein charmanter Hochstapler, der breit grinsend eine Reiche-Leute-Party crasht und schon nach wenigen Minuten ein Dutzend Drinks gegriffen, ein halbes Dutzend Biografien erfunden und mit seiner einnehmenden Art drei Dutzend Menschen begeistert hat. Bis den Leuten auffällt, dass sich die Geschichten und Dialekte widersprechen und ihn mit seinen Lügen konfrontieren. In diesem Moment trifft er Camille, die von Charles eingeladen wurde. Der wohlhabende Minister ist selbst in diese schöne, aufgedrehte Frau verliebt, merkt aber schnell, dass er wenig Chancen hat. Camille und Georges bezirzen, belügen und umgarnen sich. Und dann tanzen sie zum ersten Mal – während im Hintergrund "Mr. Bojangles" von Jerry Jeff Walker aus dem Jahr 1968 läuft, der wie ein roter Faden durch diesen Film führt.

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Die Prinzessin von Montpensier

Bleiben wir bei gelungenen Literaturverfilmungen – diesmal allerdings nicht aus dem "Bestseller"-, sondern aus dem "Klassiker"-Regal: Die Prinzessin von Montpensier ist eine hochkarätig besetzte und opulente Verfilmung des gleichnamigen Literaturklassikers von Madame de La Fayette, in dem eine bildschöne Prinzessin im Frankreich des 16. Jahrhunderts Spielball politischer Ränkespiele wird. Mitte des 16. Jahrhunderts schwelen in Frankreich nämlich die Glaubenskriege. Inmitten dieser Unruhen wird die hübsche Prinzessin Marie de Mézières mit dem Prinzen von Montpensier verheiratet, um die Stellung ihrer Familie zu verbessern. Obwohl sie weiß, welchen Stellenwert sie in den politischen Machtspielen der Oberen einnimmt, kreisen ihre Gedanken ständig um den Herzog de Guise. Ungewollt löst sie mit ihren Reizen eine blutige Fehde aus.

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Paris Police 1905

Die zweite Staffel der historischen Krimiserie beginnt um Weihnachten im Jahr 1904: Gerade als die Sittenpolizei – unter der Führung von Polizeichef Lépine – damit beginnt die Pariser Straßen von Prostituierten zu säubern, wird eine unidentifizierte männliche Leiche in den Gärten der Bois de Boulogne gefunden. Inspektor Jouin werden die Ermittlungen anvertraut, die ihn in eine verbotene Welt führen, in der Zuhälter, Erpresser und gaunerische Ärzte in einem dichten Netz der Verschwörung verwoben sind.

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Die Liebenden von Pont-Neuf

Bleiben wir in Paris und begeben uns in die Hände des Regisseurs Leos Carax, der es versteht, diese wundervolle Stadt auf seine ganz eigene Weise zu bespielen. Die Liebenden von Pont-Neuf sind Michèle (Juliette Binoche) und Alex (Denis Lavant). Mit ihnen hat es das Leben in letzter Zeit nicht gerade gut gemeint. Alex ist obdachlos. Michèle droht aufgrund einer schweren Krankheit zu erblinden. Die Pont-Neuf ist für die beiden Außenseiter ein Fluchtpunkt aus der Normalität, in der sie keinen festen Platz mehr haben. Hier können sie ihre Freiheit ausleben: Sie als Malerin, er als Feuerschlucker. Zwischen beiden entwickelt sich eine leidenschaftliche Beziehung. Doch eines Tages gerät ihre Liebe in Gefahr: Alex entdeckt in den Metroschächten Plakate, die eine Möglichkeit für die Heilung von Michèles Krankheit in Aussicht stellen. Panisch vor Angst, seine Geliebte zu verlieren, läuft er Amok.

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One From The Heart – Einer Mit Herz

Nastassja Kinskis Aufmachung als Leila in One from the Heart – Einer mit Herz erinnert an eine Fleisch gewordene Neonreklame für einen Club in Las Vegas. Dahinter steckt durchaus die Absicht des Regisseurs Francis Ford Coppola, in dessen Zoetrope-Studios dieser ungewöhnliche Musical-Film mit Musik von Tom Waits Anfang der 1980er Jahre entstand. In Coppolas Inszenierung verstärkt die schillernde, ihre theatralische Künstlichkeit in jedem Bild verratende Kulisse den Eindruck, den man vom realen Las Vegas ebenso leicht bekommen kann – nämlich, dass es sich um eine Filmattrappe, nicht um einen wirklichen Ort handelt. Der Film tut beinahe so, als habe er das berühmt-berüchtigte Glückspielparadies in der Wüste Nevadas erfunden. Während wir uns alle wahlweise vor Coppolas Rückkehr ins Kino mit Megalopolis fürchten oder uns drauf freuen, lohnt es sich, noch mal einen Blick auf dieses bunte, faszinierende Musical zu werfen.

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DK

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