Diese Verfilmung eines Georges Simenon-Krimis war das Spielfilm-Debüts des großen französischen Regisseurs Bertrand Tavernier. Er nahm sich hier einige Freiheiten heraus, was die Interpretation der ursprünglichen Geschichte angeht, die im Kino weitaus politisierter und französischer daherkommen sollte als im Roman. Das ist eine besondere Qualität des Films, die bis heute Bestand hat und mit der Tavernier früh unter Beweis gestellt hat, dass er anders tickt als der Kino-Mainstream.
Ein genauer Blick auf dei Gesellschaft © Studiocanal
Im Mai 1968 dreht sich in Frankreich knapp 200 Jahre nach dem großen Schlag des Bürgertums gegen den Adel wieder mal alles um die Revolution. Diesmal soll es der Bourgeoisie an den Kragen gehen. Die Gewalt geht jedoch nicht etwa vom Adel aus, sondern hauptsächlich von radikalisierten Bürgerkindern, wobei ein Generalstreik klassenübergreifende Solidarität signalisierte. Selbst die Totengräber streikten, was in diesem Spätwerk von Louis Malle Auswirkungen auf eine bürgerliche Beerdigungsfeier auf dem Land hat. Ein bisschen verrückt, aber überhaupt nicht unrealistisch.
Die Gesellschaft in Aufruhr © Studiocanal
Regisseur Frédéric Tellier inszeniert eine spannende Dreiecksbeziehung zwischen einem auf Umweltrecht spezialisierten Anwalt, einer Aktivistin gegen Pestizide und einem Chemie-Konzern-Lobbyisten. Explosiv in jeder Beziehung und mit dem Star des zeitgenössischen franzöischen Kinos, Gilles Lellouche, in der Rolle des dubiosen Rechtsverdrehers. Ein Thriller, der auf ganz eigene Weise Spannung erzeugt.
Was erwartet die Gesellschaft © Studiocanal
Der geradlinigste Film von David Lynch ist nicht zwangsläufig der schlichteste. Die Geschichte des Alvin Straight aus Iowa, der die 400 Meilen bis zu seinem todkranken Bruder in Wisconsin auf einem Rasenmäher zurücklegt, zeigt nicht nur die Natur entlang der Strecke, sie zeichnet auch ein Bild der Natur des Menschen, auf dem zu sehen ist, dass der Alte nicht einfach einen Vogel hat, sondern ein riesengroßes Herz.
Der Weg ist das Ziel © Studiocanal
Der französische Filmemacher Cédric Klapisch garantiert Feel-Good-Movies mit genug Tiefgang, um sie aus dem Kreis des gewöhnlichen Unterhaltungskinos hervorstechen zu lassen. Beste Beispiele: L'Auberge Espagnole oder Einsam Zweisam. In diesem Tanzfilm lässt er uns mit Heldin Elise fiebern, die sowohl von seelischem als auch von körperlichem Leid geplagt wird und auf der Suche nach dieser ganz bestimmten Leichtigkeit ist, nach der so viele angesichts der Schwere des Alltags streben. Wer außer Klapisch könnte ein besserer Wegweiser für sie sein? Klar, hat Elise auch einen Knall, aber einen sehr sympathischen.
Leben nach der Bruchlandung © Studiocanal GmbH / Emmanuelle Jacobson-Roques
Der Auftaktfilm zur atemberaubenden Death-Trilogie von Gus Van Sant, in der zwei Freunde, die auf den selben Namen hören, in der Wüste dasselbe Schicksal erleiden und gemeinsam dem Tod ins Auge blicken, was zu einer außergewöhnlichen Meditation über das Leben wird. Ohne viel Handlung, ohne große Worte, dafür mit Matt Damon und Casey Affleck.
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WF