Federico Fellini wird heute von Vielen neben Luchino Visconti als Grande Maestro und Visionär des italienischen Nachkriegsfilms gepriesen. Wie kein Zweiter wusste er seine persönlichen Träume und Visionen in mutigen, originellen und fantasievollen Bilderwelten auf die Leinwand zu bringen und dennoch ein Millionenpublikum zu erreichen. Fellinis Filme gehören zu den bleibenden Kunstwerken des 20. Jahrhunderts, die unzählige Regisseure nachhaltig beeinflusst haben.
ARTHAUS widmet dem großen italienischen Regisseur eine neue Edition, die zehn seiner bedeutendsten Werke enthält.
FILME:
Die Müßiggänger (1953)
La Strada (1954)
Die Schwindler (1955)
Die Nächte der Cabiria (1957) - (Nur in der DVD Edition!)
La Dolce Vita (1960)
Achteinhalb (1963)
Fellinis Satyricon (1969)
Fellinis Roma (1972)
Fellinis Casanova (1976)
Fellinis Stadt der Frauen (1980)
Federico Fellini gehört zu den wenigen großen Filmregisseuren, die es vermocht haben, das Kino neu zu prägen. Er hat mit seiner ganz persönlichen Welt das Publikum in den Bann geschlagen und viele bedeutende Filmemacher, darunter Woody Allen, Pedro Almodóvar, Martin Scorsese, Andrej Tarkovskij, Tim Burton, David Lynch, Alejandro Jodorowsky und Terry Gilliam, in ihrem Filmschaffen beeinflusst. Regisseure wie Luis Buñuel, Ingmar Bergman und Stanley Kubrick bewunderten ihn. Roman Polanski schrieb in seiner Autobiographie über seine erste Begegnung mit Achteinhalb (8 ½) : „Zu Citizen Kane, Orson Welles' unvergesslichem Meisterwerk, gesellte sich jetzt für mich auf hohem Piedestal Fellinis Achteinhalb (8 ½). Der Film handelte von den Problemen und Zwängen eines Regisseurs und war für mich eine Art Offenbarung – er hatte alles, was ich je auf einer Leinwand zu sehen gehofft hatte – emotional wie visuell.“ Fellini befreite virtuos das Medium Film von traditionellen narrativen Zwängen. Er vermischte in seinen Filmen Realität, Träume und Visionen zu einzigartigen Gesamtkunstwerken. Durch die Verbindung von autobiographischen mit phantastischen Elementen entstanden die typischen „Fellini-Filme“, für deren Stil das Wort „felliniesk“ erfunden wurde. Fellini, welcher als Cartoonist angefangen hatte, war ein Mann der Bilder. Seine von einigen der besten Kameraleute Italiens herausragend fotografierten Filme zeichnen sich nicht zuletzt durch ihre visuelle Opulenz aus. Prächtige Dekors, extravagante Kostüme und ein kontrastreiches Schwarzweiß oder eine vielfältige Farbgestaltung lassen die inneren Traumwelten des Regisseurs lebendig werden und entführen uns in ein ganz besonderes Universum, das nur im Kino existiert. Fellinis Roma gibt es eben nur auf der Leinwand. Fellinis Liebe galt den Menschen am Rande der Gesellschaft. Seine Filme sind geprägt von den unverwechselbaren Charakteren der Armen, Huren, Verbrecher, Nymphomaninnen, Zwerge, Krüppel – oft groteske Gesichter, die den Regisseur fasziniert haben. Fellinis Menschenbild mag zuweilen recht düster erscheinen – schonungslos zeigt er uns wie Buñuel üble Charaktere wie den Betrüger Augusto in Die Schwindler (Il bidone) oder Zampanò in La strada oder aber unschuldige Menschen wie Gelsomina oder Cabiria, die gnadenlos ausgenutzt werden –, aber am Ende seiner Filme entlässt er den Zuschauer doch immer mit ein wenig Hoffnung. 25 Jahre nach dem Tod des großen Regisseurs ist es an der Zeit, einen frischen Blick auf dieses einzigartige Werk zu werfen und sich mit Offenheit und Neugier von seinen Filmen erneut oder erstmals faszinieren zu lassen.
Darsteller: Marcello Mastroianni, Giulietta Masina, Claudia Cardinale, Anthony Quinn, u.v.m.
Regie: Federico Fellini
Drehbuch: Federico Fellini, Ennio Flaiano, Tullio Pinelli, u.a.
Kamera: Carlo Carlini, Otello Martelli, Luciano Trasatti, u.a.
Produktion: Jacques Bar, Mario De Vecchi, Lorenzo Pegoraro, u.a.
Produktionsland: Frankreich / Italien
Produktionsjahr: 1953-1980
Genre: Diverse
Lauflänge ca. 1245 Minuten
FSK 16
Bild: Diverse
Sprachen/Ton: Deutsch, Italienisch (Mono Dolby Digital)
Untertitel: Deutsch
Extras: 80-seitiges Booklet; Geschnittene Szenen von "Roma"; Trailer