Jean-Jacques Annaud gehört zu jenen Filmemachern, die stets das Außergewöhnliche suchen und dabei großen Anklang beim Publikum finden. Zu Annauds zahlreichen großen Erfolgen zählt etwa die kongeniale Verfilmung von Umberto Ecos Der Name der Rose. Mit Der Bär erzählt er die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Bären – einfach und doch komplex. Ein anrührendes und fesselndes Abenteuer jenseits von Disney, das auch viel aussagt über zwischenmenschliche Beziehungen und das Verhältnis von Mensch und Natur.
Ungewöhnliche Freundschaft © Studiocanal
Federico Fellini hatte mit Fellinis Stadt der Frauen andere Verhältnisse im Sinn. Zum einen ging es ihm natürlich um die Auseinandersetzung zwischen den Geschlechtern, andererseits hatte er immer das große Ganze, sprich: die gesellschaftlichen Umstände im Blick. Die surrealistische anmutende Satire über einen von Marcello Mastroianni gespielten Schürzenjäger, der eine unbekannte Schöne blöd von der Seite angräbt und dadurch auf einem feministischen Kongress landet, entstand 1980 und ist heute noch ein tiefgründiges Vergnügen.
Entfesselter Feminismus © Studiocanal
Jacques Becker schließlich zeigte die moderne Beziehung eines jungen Paares Anfang der 1950er-Jahre und sezierte sie – ähnlich wie Ingmar Bergman es in vielen seiner Filme getan hat – am offenen Herzen. Oder besser gesagt an den offenen Herzen von Edouard und Caroline. Es kommt zur Ehekrise mit körperlichen Auseinandersetzungen. Aber in der bürgerlichen Welt der Nachkriegszeit, die hier so anschaulich porträtiert wird, ist dies noch lange kein Grund sich zu trennen. Paartherapeuten würden sagen: Die Zweierbeziehung selbst ist die beste Therapie.
Schwieriges Verhältnis © Studiocanal
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WF