Harry Dean Stanton als Travis, Nastassja Kinski als Jane, ein Drehbuch von Sam Shepard, Musik von Ry Cooder, Robby Müller an der Kamera – und natürlich Wim Wenders im Regiestuhl. Wenn man heute, 40 Jahre nach dem originalen Kinostart, auf dieses Team schaut, ist eigentlich klar, dass Paris, Texas nur ein Klassiker werden konnte.
Dieser Film, der am 19. Mai 1984 seine Weltpremiere in Cannes feierte und dort prompt die Goldene Palme gewann, zählt dabei zu den seltenen Kunstwerken, wo die Kritik das damals auch schon so sah. Der unvermeidliche Roger Ebert lobte vor allem die "Leidenschaft und der Bereitschaft zum Experimentieren", die er sonst im zeitgenössischen Kino von damals vermisste, die französischen Zeitungs-Instanz "Le Monde" schwärmte vom "aufwühlendsten Film der letzten zehn Jahre" und die "Süddeutsche Zeitung" nannte Wim Wenders in ihrer Kritik zu Paris, Texas den "zur Zeit besten Regisseur der Welt".
Wim Wenders selbst setzt im Zuge der Wiederaufführung und der Veröffentlichung in 4K eher auf charmantes Understatement: "Ich denke, Paris, Texas ist einer dieser Filme, die einfach die Essenz einer Sache zum richtigen Zeitpunkt einfangen. Alles hat sich einfach so ergeben. Das kann man nicht planen und nicht programmieren. Wenn ich mir meinen Film heute, 40 Jahre später, ansehe, wird mir klar, dass ich mit meinem Kreativteam und meinen Partnern großes Glück hatte: Sam Shepard war damals der angesagteste Drehbuchautor Amerikas; Robby Müller war auf dem Höhepunkt seines Könnens und ein Vorbild für viele junge Kameraleute; Ry Cooder war bereits eine lebende Legende, und obwohl Paris, Texas praktisch seine erste Filmmusik war, kann man sich den Film nicht ohne die Musik vorstellen, und die Musik nicht ohne den Film. Nicht zu vergessen sind die hervorragenden Leistungen der Hauptdarsteller: Harry Dean Stanton war eine echte Offenbarung in seiner ersten Hauptrolle und Nastassja Kinski war einfach großartig. Hey, ich war der Einzige, der es hätte vermasseln können..."
Hat es nicht vermasselt: Wim Wenders (rechts) neben Nastassja Kinski und Harry Dean Stanon © Wim Wenders Stiftung
Paris, Texas wird in der Reihe ARTHAUS Classic ab dem 25. Juli 2025 noch einmal in der restaurierten 4K-Version in ausgewählten Kinos gezeigt.
DK