Werner Herzog ist weltberühmt – nicht nur für sein idiosynkratisches Englisch. Das filmische Schaffen Herzogs hat ihm längst einen Kultstatus beschert, der bis nach Hollywodd reicht, wo er schon mal in Big Budget-Produktionen wie Jack Reacher den Bösewicht mimt. Für seine eigenen Filme setzt er freilich andere Ansprüche. Mit der ARTHAUS Edition, die jüngst zu seinem 80. Geburtstag erschien, kann man sich ein Bild davon machen.
Darin sind alle Herzog Klassiker wie unter anderem Fitzcarraldo, Kaspar Hauser – Jeder für sich und Gott gegen alle, Mein liebster Feind oder Nosferatu – Phantom der Nacht enthalten. Besonders interessant im Gesamtwerk des gebürtigen Müncheners ist der Wechsel zwischen Spiel- und Dokumentarfilm und das Spannungsverhältnis zwischen diesen Kunstformen, das bei Herzog-Produktionen immer spürbar ist. Alles Dokumentarische erscheint geradezu fiktional und alles Fiktionale gehört für ihn unbedingt dokumentiert. Die Grenzen verschwimmen. So entstand in der der Redaktion des ARTHAUS Magazins die Idee für ein spezielles Video.
Wie wäre es, wenn man Werner Herzog beim Rundgang durch die ihm gewidmete Ausstellung in der Deutschen Kinemathek begleitet. Was käme dabei heraus, wenn man ihn mit seinem Werk und den damit verbundenen Tatsachen und ekstatischen Wahrheiten konfrontierte? Zunächst war Herzog skeptisch, er halte es keine fünf Minuten in den Ausstellungsräumen aus. Doch dann erlag auch er sozusagen der Faszination. Sehen Sie selbst, was er zu riskanten Drehmomenten und zur Zusammenarbeit mit Klaus Kinski zu sagen hat – und ob Werner Herzog heutzutage eigentlich gerne ins Kino geht …
Die Ausstellung über den Kultregisseur "Werner Herzog" in der Deutschen Kinemathek läuft noch bis zum 27.3.23.
© Deutsche Kinemathek
WF