Das Leben schreibt immer noch die besten Geschichten. „History“-Filme und Biopics schreiben diese Geschichten nicht um, aber sie schmücken sie aus, übersetzen sie in Dramaturgie, Dringlichkeit, Drama. Sie liefern uns bewegte Bilder aus Zeiten, in denen die mündliche Überlieferung, die Malerei und die Schrift oft die einzige Möglichkeit waren, Weltgeschichte weiterzugeben. Sie erwecken längst verstorbene Held*innen und Schurken zum Leben, verwandeln große Schauspieler*innen in Figuren, deren längst vergangenes Handeln über die Jahre an Bedeutung gewonnen hat. Manchmal erzählen sie auch von fiktiven Schicksalen, aber tun dies in einem historischen Setting, das uns erlaubt, visuell in eine Zeit und eine Region einzutauchen. Was all diese Filme und Serien aber vor allem schaffen: Sie befeuern die Neugierde auf Charaktere, Zeiten, Geschehnisse, die heute als „historisch“ gelten. So sind sie eben nicht nur bloße Unterhaltung, sondern ebenso eine Einladung, nach dem Abspann weiter zu forschen, wie es damals wirklich so war.